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Fehim Merdar

Portrait Fehim Merdar

Zwei Tage jäteten wir also das Unkraut und gruben den Garten um. Am dritten Tag wollten wir fertig sein. Wir waren auch fast fertig mit den Arbeiten. Wir setzten uns hin, um uns ein wenig auszuruhen. Ich stand dann wieder auf, meine Frau blieb noch sitzen. Gleich in der ersten Sekunde, als ich den ersten Schritt machte, explodierte eine Mine unter meinen Füßen. Die Explosion schleuderte mich nach hinten. Auf dem Boden liegend, blickte ich in Richtung meiner Beine und sah, dass das linke Bein durch die Explosion fast völlig vom Körper abgetrennt worden war, nur etwas Haut hing noch dran. Am rechten Bein waren die Knochen zu sehen, weil der Muskel aufgeschnitten war; wahrscheinlich von dem Pflug, den ich vor der Explosion in der Hand hatte.

Ich war die ganze Zeit bei Bewusstsein. Mein erster Gedanke war, ob meine Frau noch lebte. Ich drehte mich zu ihr um und sah sie bewegungslos am Boden liegen. Ich dachte, sie sei tot. Ich rief zweimal nach ihr, sie antwortete aber nicht. Plötzlich stand sie auf und lief los. Sie lief etwa 20 Meter weiter und fiel wieder zu Boden. Später sagte sie mir, dass sie sich an nichts mehr erinnern könne.

Ich möchte noch einmal betonen, dass ich die ganze Zeit bei Bewusstsein war. Ich konnte mit dem linken Auge nichts sehen, wahrscheinlich wegen der Erde, die durch die Explosion hineingeraten war. Ich weiß nicht, durch welche Art von Sprengkörper ich den Unfall erlitt. Später, bei der Untersuchung der Unfallstelle, konnten weder unsere eigenen noch die ausländischen Fachleute herausfinden, um welche Art von Mine es sich dabei gehandelt hatte.

PMA-1

Mine PMA-1
Zeichnung von Fehim Merdar