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Long Sokly

Portrait Long Sokly

Mein Unfall passierte im August 2000. Ich weiß allerdings nicht mehr, wann genau. Es geschah in der Provinz Takeo im Tram Kak Distrikt, nahe der Provinz Kampot im Südwesten Kambodschas. Es war elf Uhr morgens und ich war auf dem Heimweg von meinen Feldern, um Mittag zu essen. Es war kein heißer Tag und ein wenig bewölkt.

Ich hatte mein Haus morgens verlassen und war den Pfad zu meinen Beeten gelaufen. Ich war im Wald gewesen und hatte da ein paar Pilze gesammelt. Außerdem hatte ich Gemüse aus den Beeten geerntet, die ich dort im Wald angelegt hatte. Ich war im Busch gewesen, um ein paar Samen und Körner auszusäen. Ich ging den Pfad, den ich immer nahm. Dann, ich war schon auf meinem Heimweg, kam ich den Hügel herunter, an eine alte Feuerstelle. Wir sind dort immer vorbeigelaufen, hatten aber nie einen Unfall. Der Platz ist weit von unseren Beeten entfernt. Es ist immer noch im Buschgebiet, auf der Seite der Hügel.

Jeden Tag, wenn ich zu ich zu meinen Beeten ging und ebenso auf meinem Heimweg, jedes Mal kam ich an derselben verlassenen Feuerstelle vorbei, die früher von Soldaten benutzt worden war. Aber das wusste ich damals nicht. Ich dachte, es sei ein Platz, wo andere Bauern kochen. Und an dieser Stelle trat ich auf die Mine.

Als die Mine explodierte, hörte ich einen lauten Knall. Erst einmal war mir nicht klar, dass ich ein Bein verloren hatte. Aber als ich dann an mir herunterschaute, sah ich es. Ich fing an, um Hilfe zu rufen. Ich war vollkommen schockiert und aufgeregt. Ich sah, das mein Bein zerschmettert war. Es sah fürchterlich aus. Ich rief weiter und wusste auch gar nicht, was ich sonst hätte tun können. Ich konnte nicht gehen. Ich war die ganze Zeit bei Bewusstsein. Ich fiel nicht in Ohnmacht und kann mich an alles erinnern. Und es tat schrecklich weh. Als die Leute sahen, dass ich auf diese Mine getreten war, rannten sie zu mir, um mir zu helfen. Sie befürchteten, dass ich nicht lange durchhalten würde und im Sterben liege. Ich verlor so viel Blut aus meinem verwundeten Bein. Also halfen sie mir, die Blutung zu stoppen, indem sie mein Bein abbanden. Und dann brachten sie mich in ein Krankenhaus. Es waren drei, alles Männer und sie waren stark. Es kamen auch noch andere Leute mit einem Ochsenkarren und die halfen mir auch.

MN-79

Mine MN-79
Zeichnung von Long Sokly